Frühgeschichte
In das enge Seitental des Maines in den Spessart hinein zogen schon frühzeitig Menschen. Wie im Buch von Peter Endrich, „Vor- und Frühgeschichte des Bay. Untermains“, detailliert aufgelistet ist, sind schon in der Altsteinzeit, vor ca. 10.000 Jahren, in Ebersbach Funde nachgewiesen. Endgültig dürfte das klimatisch günstige Tal ab der Jungsteinzeit, vor ca. 3.500 Jahren, besiedelt sein, denn ab diesem Zeitraum sind zu allen Epochen Funde in allen 4 Ortsteilen vorhanden.
Die „Altenburg“, je zur Hälfte auf den Gemarkungen Ebersbach und Soden, spielt ab diesem Zeitpunkt eine wesentliche Rolle, wie bei den Ausgrabungen in den Jahren 2008 und 2009 festgestellt werden konnte. Dies wurde in einem Buch detailliert dargelegt.
In den Jahren 2018 und 2019 wurden ein museales Keltenhaus mit Funden aus der Grabung und Einrichtungen aus der Keltenzeit sowie ca. 10 m einer Wehrmauer errichtet.
Besiedlung unseres Tales
Sicher dürfte unser Tal schon weit vor unserer Zeitrechnung besiedelt worden sein. Auch hier zeigen Funde, dass schon ca. 200 Jahre v.Chr. die hiesigen Menschen mit den Römern jenseits des Maines Kontakt und Handel pflegten.
Seit der fränkischen Landnahme ab ca. 500 – 800 n.Chr. ist auch schriftlich nachweislich das Tal besiedelt. Die Streifengüter sind ein Beweis dafür. Auch die 4 Ortsnamen auf – bach bzw. –brunn sind ein Beleg.
Geschichtliche Nachweise der Besiedlung
Schriftliche Nachweise sind schon früh vorhanden. Ebersbach wurde bereits im Jahr 1181 schriftlich erwähnt. Leidersbach folgte im 1200, dieses Jubiläum wurde im Jahr 2000 würdig gefeiert. Gemeinsam sind alle 4 Orte in einer Mainzer Abgabeliste, dem sog. „Koppelfutterregister“, im Jahr 1248 aufgelistet. In der Folge gehörten Ebersbach und Leidersbach zur Cent Aschaffenburg, Roßbach und Volkersbrunn zur Cent zur Eich. Die Churfürsten des Bistums Mainz waren die weltlichen und geistlichen Herren in unserem Raum bis zur Neuordnung des Untermains und der Angliederung an Bayern 1815.
Verwaltung unserer Gemeinde
Wie erwähnt übten die Bischöfe von Mainz die weltliche und geistige Macht bei uns aus. Die sog. Centen wurden mehrmals verändert, so dass auch die Zugehörigkeit der 4 Orte sich mehrmals änderte. Dies wird in der Ortschronik von Alfons Wolf detailliert aufgezeigt.
Ab dem Jahr 1815 gehörte der Untermain zu Bayern. Unsere 4 Gemeinden gehörten zur „District-Mairie“ Kleinwallstadt. Aber bereits im Jahr 1828 wurde durch eine Neuordnung unser Tal dem Landgericht Obernburg zugeordnet. Diese Zuordnung blieb bis zur Landkreisreform im Jahre 1972, seitdem sind wir im Landkreis Miltenberg beheimatet.
Auch die 4 Orte schlossen sich zum 01.01.1972 zur Einheitsgemeinde Leidersbach zusammen.
Kirchliche Verhältnisse
Leidersbach und Ebersbach gehörten von Beginn an zur Pfarrei St. Margarethen Ruchelnheim, ab dem Jahr 1788 zur Pfarrei Sulzbach. Ein Kaplan betreute die Gläubigen in diesen Orten. Seit dem Jahr 1942 war Leidersbach mit Ebersbach eine eigenständige Pfarrei.
Roßbach gehörte zur Pfarrei Kleinwallstadt. Es wurde im Jahr 1907 eine eigenständige Pfarrei.
Volkersbrunn wechselte häufig seine Zugehörigkeit. Zuletzt war es ein Teil der Pfarrei Heimbuchenthal, bis es 1976 nach Roßbach umgegliedert wurde.
Der Priestermangel führte dazu, dass in unserer Gemeinde nur noch ein Geistlicher ist. Daher wurde im Jahre 2008 die Pfarreiengemeinschaft „Maria im Grund“ gegründet. Geistlicher ist derzeit Pfr. Martin Wissel.
Schulische Verhältnisse
Schulen lassen sich in allen 4 Orten schon frühzeitig nachweisen. Dies ist in der Schulchronik von Valentin Zehnter detailliert nachzulesen.
Durch die Schulreform 1968 schlossen sich die kleinen Dorfschulen zu Schulverbänden zusammen. Dies geschah auch hier 1968. Da die bestehenden 4 Schulen nicht den Bildungsanforderungen genügten, wurde 1975 in den Stauden eine Schule für alle Ortsteile errichtet.
Der Schülermangel führte jetzt dazu, dass in der Mittelschule Sulzbach und Leidersbach, teils Kleinwallstadt, fusionierten.
Wirtschaftliche Verhältnisse
Zu allen Zeiten prägte die Landwirtschaft unseren Ort. Doch durch die Mainzer Erbteilung wurden die Betriebe immer kleiner und ernährten die Familie nicht mehr. Durch Nebenerwerb sicherte man sich seinen Lebensunterhalt. Die „Not im Spessart“, wie Prof. Virchow es beschrieb, zwang viele Menschen zur Auswanderung nach Amerika.
Erst mit dem Einzug der Bekleidungsindustrie um 1900 kam ein gewisser Wohlstand in unserer Gemeinde. Bis in jüngster Zeit fanden viele Menschen dort Arbeit und Brot. Auch wenn die Bekleidungsindustrie zurückging, prägt sie heute immer noch unsere Gemeinde.
Wirtschaftlich gehören wir heute zum Großraum Frankfurt. In den Betrieben dieses Raumes verdienen heute viele Einwohner ihren Lebensunterhalt.