Altenburg

Ringwall der Altenburg
Mittelaltertisch + Hallstattkeramik + Webstuhl
Sitzgelegenheit vor dem Keltenhaus
Schlüsselübergabe an die ARGE - Dieter Thomaier, Helmut Maier, Bgm. Michael Schüßler, Arch. Josef Roth, Wolfgang Keller, Bgm. Martin Stock, Elmar Aulbach, Valentin Zehnter
Viele geladene Gäste kamen zur Einweihung am 10.05.2019 auf die Altenburg. (v.l. Landrat Jens-Marco Scherf, 1. Bgm. Michael Schüßler, Landtagsabgeordnete Martina Fehlner, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel und 1. Bgm. Martin Stock
Märchen & Sagen
Märchen und Sagen
Im Keltenhaus wohnt jetzt eine Familie aus der Keltenzeit
Keltenhausbesucher

Flyer Altenburg

Ausgrabungsarbeiten auf der Altenburg aus dem Jahre 2008
Pfostenschlitzmauer

Bilder und Text - Valentin Zehnter 

Bilder + Texte Valentin Zehnter

Märchen und Sagen
Märchen & Sagen
Mutter mit Kind
Kindersegen im Keltenhaus

                                                                                                                                                                          

Die Altenburg – archäologische Erforschung eines prähistorischen Ringwalls

Im Herbst 2008 wurde der Ringwall "Altenburg" auf den Gemarkungen der Gemeinde Leidersbach und des Marktes Sulzbach a. Main untersucht.

Die Maßnahme war ein Gemeinschaftsprojekt der Heimat- und Geschichtsvereine von Leidersbach und Sulzbach, der Gemeinde Leidersbach, des Marktes Sulzbach a. Main und des Archäologischen Spessartprojektes. Eine maßgebliche Förderung erfolgte durch den Bezirk Unterfranken.

Die Anlage ist seit dem 19. Jahrhundert Schauplatz für verschiedenste Schürfungen. Anfangs baute man dort hochwertigen Sandstein ab. Auf dem gesamten Plateau und auch in die noch bis zu zehn Meter hohen Hänge der umschließenden Ringwälle wurden große Löcher gegraben. In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts "gruben" hier Schüler eines benachbarten Landschulheims. Bis zu ihrem Abzug in den 90er Jahren veranstalteten die Alliierten rund um die Altenburg regelmäßig Manöver. Zahlreiche Schützengräben wurden angelegt; Plateaus wurden mit Planierraupen geschoben. Heute findet man auf dem etwa 50.000 m² großen Areal, auf dem bis auf die mächtigen Ringwälle wirklich alles zuoberst gekehrt wurde, gelegentlich Wühllöcher von Sondengängern. Vor allem aber fallen die tiefgreifenden Durchwühlungen von Wildschweinen ins Auge.

 Man war vor Beginn der Grabungen davon ausgegangen, dass die in prähistorischer Zeit errichtete Altenburg auch noch im Mittelalter besiedelt war. Inzwischen weiß man, dass die Anlage im Inneren eine kaum mehr vorhandene Kulturschicht aufweist, die nur etwa zehn Zentimeter unter die heutige Waldkante reicht. Die nun bekannte Benutzungszeit der Höhenburg spiegelt sich in den Funden wider.

Bis auf ein Keramikfragment und eine eiserne Fibel ist die Michelsberger Kultur überrepräsentiert. Steinklingen, Abschläge, die Reste eines geschliffenen Beils sowie stark zerscherbte Trink- und Vorratsgefäße. Die Entdeckung einer so großen michelsbergzeitlichen Anlage, die am Übergang von der Stein- zur Kupferzeit errichtet wurde und deren umlaufender Wall mehr als einen Kilometer lang ist, verändert grundlegend die bisherigen Vorstellungen der Landnahme am westlichen

Spessartrand. Bei den Grabungen 2008 wurde deutlich, dass zumindest der innere Wall später, möglicherweise in der Eisenzeit, mit einer Pfostenschlitzmauer versehen wurde. Genauere Erkentnisse über die Befestigung erhofft man sich in der zweiten Grabungskampagne im Sommer 2009, in der die Mauer großflächig aufgedeckt wird. 


Seit Anfang Oktober 2009 wissen wir definitiv, dass die Altenburg nicht nur in der Michelsberger Zeit (ca 4.000 v. Chr.) besiedelt war. Für eine spätere Benutzung sprechen erste Erkenntnisse, die bei der Grabung im letzten Jahr gewonnen worden ist. Der innere Wall wurde in späterer Zeit nochmals aufgeschüttet  und ausgebaut. Diese Stein-Holz-Konstruktion einer Pfostenschlitzmauer wurde ca 500 v. Chr. errichtet. Die Anlage der Altenburg ist also älter als die Römerzeit in unserer Region.

Holzkohlefunde im Wall wurden mit neuesten wissenschaftlichen Methoden untersucht. Das Ergebnis Ende Juni 2009 belegt, dass diese Holzkohle aus der Zeit um 450 v. Chr. datiert.

Diese Zeit des Ausbaus fällt in die sog. Hallstattzeit ( ca 800 – 400 v. Chr.), in der bereits Salz abgebaut worden ist. Das Salz, auch weißes Gold genannt, war ein wichtiger Konservierungsstoff für Fleisch und Fisch. Es wurde über weite Wegstrecken gehandelt. Bezüge zwischen der keltischen Besiedlung der Altenburg und der an deren Fuße gelegenen Saline von Soden liegen mangels von Untersuchungen dieser Salzquelle noch nicht vor und lassen sich derzeit noch nicht nachweisen. Gesichert ist aber, dass die Kelten auch in unserer Region den Wert des Salzes kannten und nutzten. Ebenfalls kannten die Kelten bereits den Rohstoff Eisen. Salz und Eisen bildeten die Grundlage des Reichtums dieses Volkes, zu dessen Schutz die Kelten Anlagen wie die Altenburg in ganz Süddeutschland errichteten. Sie wendeten gängige Baumethoden an: Steine wurden in einem Gerüst aus Holzbalken lose aufgeschichtet. Darüber dürfte sich eine hölzerne Brüstung erhoben haben.

Die zumindest zeitweiligen Bewohner der Altenburg  dürften vorwiegend von der Landwirtschaft gelebt haben. Sie konnten sich kaum den Reichtum der Kulturvölker des Mittelmeers leisten.  Ihre Lebenserwartung lag bei 30 – 40 Jahre. Die Männer waren im Schnitt ca 1,70 m, die Frauen ca 1,60 m groß.

Gute Versorgung der Bevölkerung in Kombination mit einer uneinnehmbaren Fluchtburg.
Über lange Zeit dürfte das Konzept der Verteidigungsanlage aufgegangen sein. Noch sind sicherlich nicht alle Geheimnisse der Altenburg gelüftet. In den zwei Grabungsperioden vom 16.08. – 15.10.2008 und 01.07.- 20.08.2009 wurden allerdings überraschend völlig neue Erkenntnisse gewonnen. Die bei der Ausgrabung sicher gestellten Funde belegen, dass die Altenburg mindestens schon zur Michelsberger Zeit, also ca 4.000 Jahre vor Chr., besiedelt worden sein muss. U.a. wurde ein Steinmesser, diverse Scherben etc. gefunden. Ebenfalls konnte belegt werden, dass die Wälle weit vor unserer Zeitrechnung errichtet worden sind. Holzkohlenfunde belegen, dass ein Schadenfeuer um ca. 450 v.Chr. den inneren Wall zerstört hat.
Die zahlreichen Funde wurden archiviert und sind bei den beiden Heimat- und Geschichtsvereinen Leidersbach und Sulzbach deponiert. In einer von Volker Zahn initiierten und organisierten Ausstellung im Jahre 2011 konnten die zahlreichen Besucher diese Funde bzw. die Erkenntnisse der Ausgrabung sehen und erfahren.
Die beiden Geschichtsvereine konnten in Zusammenarbeit mit beiden Gemeinden und dem Archäologischen Spessartprojekt im Oktober 2012 ein Buch über die Altenburg herausgeben, in dem die Erkenntnisse der Ausgrabung, aber auch viele Überlieferungen und Geschichten rund um die Altenburg nachzulesen sind.

Das Buch „Die Altenburg“ kann bei beiden Heimat- und Geschichtsvereinen erworben werden.

Rekonstruktionen 2018

Altenburg

ein Bergkegel, der je zur Hälfte auf den Gemarkungen Leidersbach/Ebersbach und Sulzbach/Soden liegt.

Die Altenburg kann man aber auch unter „Ruine Sodenburg“ oder „Schlossberg“ finden. Von jeher sagenumwoben spielte der Berg für unseren Raum eine bedeutende Rolle. In der Historie wird sie als „keltische Fliehburg“ geführt, was auf eine frühe Besiedlung hinweist.

Die beiden Kommunen sowie die beiden Geschichtsvereine Leidersbach und Sulzbach führten gemeinsam mit dem „Spessartprojekt“ in den Jahren 2008 und 2009 Grabungen durch, um die Geschichte des Berges genauer zu erforschen. Man stellte fest, dass schon zur „Michelsberger Zeit“, also vor rund 5.000 Jahren Menschen auf der Altenburg ihre Spuren hinterlassen haben. Für uns eine wichtige Erkenntnis!

In dem Buch „Altenburg zwischen Sulzbach und Leidersbach“ wird der Grabungsbericht ausführlich dargestellt, aber auch Geschichten rund um den Berg dem Leser präsentiert.

Damals schon war man sich einig, dass auf der Altenburg etwas „Historisches“ rekonstruiert werden sollte, um den Menschen darzustellen, wie es zur Urzeit dort oben aussah, wenigstens in etwa!

Nach langer Planung von über 5 Jahren konnte endlich im Frühjahr 2018 ans Werk gegangen werden. Wie immer in Deutschland, mussten zahlreiche Behörden gefragt und deren Zustimmung eingeholt werden. Mühevoll!

Gemeinsam ging man ans Werk! Man gründete die ARGE Altenburg, bestehend aus den beiden Kommunen + Geschichtsvereinen Sulzbach + Leidersbach, Planung übernahm Architekt Josef Roth, mit Rat stand Archäologe Claus Bergmann zur Seite! Vorarbeiten leisteten die Bauhöfe Sulzbach + Leidersbach, Rohbau + Rohgerüst Mauer erstellte Fa Bornkessel aus Wartmannsroth, Dachdecker Fa Volz Leidersbach.

1.)  Pfostenschlitzmauer

Die Pfostenschlitzmauer, federführend HGV Leidersbach, erstellten Rudi Weis, als einziger Maurer, und seine Helfer vom 04.06.18 – 31.07.18! Tolle Leistung!
Inclusive Feinarbeiten und Nacharbeiten eine Sandsteinmauer von dieser gewaltigen Größe in 7 Wochen zu errichten, verdient eine große Anerkennung!

2.) Ausbau des Keltenhauses!

Den „Rohbau“ in Holzbauweise erstellte die Zimmerei Bornkessel aus Wartmannsroth! Die Dachschindeln brachte die heimische Fa Volz aus Leidersbach an!

 a)   Ausmauern!

Den Ausbau des Keltenhauses begannen die gleichen Akteure des HGV Leidersbach am 11.09.18. Rasch schritt die Arbeit voran, da jetzt 2 Maurer aktiv waren: Rudi Weis + Leo Bönig! Tatkräftig unterstützt von zahlreichen Helfern des Heimat- + Geschichtsvereins konnte ein Feld nach dem anderen zugemauert werden.       

Leider unterbrachen fehlender Mörtel und das Sturmtief „Fabienne“ die Arbeit eine Woche. Doch im Rekordtempo waren anschließend alle Felder des Keltenhauses bereits am Donnerstag, 04.10.2018 um 12:23 Uhr zugemauert. Jetzt fehlt noch der Verputz des Haues.

Am Montag, 15.10.2018 um 8:00 Uhr in der Frühe wurde mit dem Verputz der Wände begonnen. Auch hier waren die ehrenamtlichen Kräfte sehr aktiv. Drei „qualifizierte Malermeister in Unruhe“, Gregor + Manfred Schüßler, Otto Diener, unterstützt von mehreren „Speis-Buben“, gingen ans Werk. Rasch ging die Arbeit voran. Schon nach wenigen Tagen erstrahlten die Außenwände unter dem Glanz des fachgerecht aufgetragenen Putzes. Auch das Innenleben des Keltenhauses konnte nach kurzer Zeit im hellen Putz erstrahlen.
Am Dienstag, 23. Oktober 2018 um 13:00 Uhr konnte die „Putz-Kolonne“ die fertige Verputzarbeit mit einem Vesper feiern.

Pfostenschlitzmauer und das Keltenhaus sind fertig erstellt. Die Besucher der Altenburg können die ersten rekonstruierten Werke bewundern und bestaunen. Und es kamen schon mehrmals „Bewunderer der keltischen Fliehburg“, wie man bei der Bauphase feststellen konnte.   

Mit vereinten Kräften konnte jetzt im Frühjahr 2019 auch das Innenleben des Keltenhauses eingebaut werden. Die Besucher können jetzt diverse Einrichtungen, die man bereits zur Keltenzeit kannte, bewundern.

Im Besucherraum findet eine größere Gruppe bzw. Schulklasse auf Baumstämmen Platz. Sie können jetzt betrachten

-         eine Feuerstelle mit Kochkessel

-         eine Drechselbank

-         einen Webstuhl

-         mehrere Töpfe und Kannen aus der Hallstattzeit

-         Scherben, die man bei den Ausgrabungen 2008 und 2009 fand

-         antike Holzkohle vom Brand der ursprünglichen Pfostenschlitzmauer

-         auf einem Laptop sehen sie Bilder aus der Keltenzeit und der Umgebung

Führungen mit Infos rund um die Ringwallanlage werden von den Geschichtsvereinen Leidersbach und Sulzbach auf Anfrage angeboten.

Am Freitag, 10. Mai 2019 konnte das Werk eingeweiht werden und wartet jetzt auf viele Gäste.

PS: Der Eingangsbereich des Keltenhauses steht immer offen, dass unangemeldete Interessierte einen Einblick in die Vergangenheit erhalten können.

Durch einen Bewegungsmelder können Besucher, auch ohne Führung, die Exponate sehen.

 

 

Keltensteine auf der Altenburg

Da die Altenburg als „keltische Fliehburg“ benannt wird, planten die Aktiven Volker Zahn und Valentin Zehnter, auf dem ca 300 m langen Weg innerhalb des Walls Steine mit „keltischen Motiven zu errichten. Nach intensiver Planung wurde diese Idee in kürzester Zeit umgesetzt.
Die Sandsteine lieferte die Fa Trautmann, die Bearbeitung und Gestaltung  führte gekonnt unser Künstler Manfred Schott aus, die entstehenden Kosten übernahmen acht Sponsoren: Heiko Brand,
Heinz Goldhammer, Josef Roth, Gert Trautmann, Michael Schüßler, Martin Stock, Volker Zahn, Valentin Zehnter.
In einer gemeinsamen Aktion des Heimat- und Geschichtsvereins Leidersbach und Bauhof Sulzbach wurden die 8 Keltensteine im Spätherbst 2021 auf dem Berg aufgestellt. Durch diese Keltensteine werden die Rekonstruktionen auf der Altenburg um eine Attraktion reicher. Der Berg lockt zum Besuch und zur Besichtigung!
Die Bilder machen sicher neugierig! 

Größter Kelte - bewacht den Eingang
Kelte mit Rundumblick
Kelte mit Denkerstirn
Kelte mit strengem Blick
Fleißige Helfer
Fleißige Helfer
Die Hüter der Altenburg
Gewaltige Keltensteine
Kriegerischer Kelte
Nachdenklicher Kelte

 Bilder + Text - Valentin Zehnter

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